Blog Post

AK-Wahl Wien: Vier Ansagen für die Zukunft

Glb Wien • 4. März 2019

Der Gewerkschaftliche Linksblock war in der vergangenen Periode mit zwei Mandaten in der Vollversammlung der Wiener Arbeiterkammer, dem Parlament der meisten lohnabhängig Beschäftigten, vertreten. Das erscheint auf den ersten Blick wenig. Der GLB zählte mit den AK-Räten Robert Hobek und Gerhard Hauptmann jedoch zu den kritischen Stimmen und hat sich bei jeder Sitzung aktiv eingebracht.


Mit zahlreichen Anträgen – etwa gegen die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen, für den Erhalt und Ausbau unseres Gesundheitssystems ohne Selbstbehalte stattdessen Zerschlagung, über die sich die privaten Versicherer bereits freuen.

Angenommen wurden zuletzt GLB-Anträge für eine Arbeitszeitverkürzung in Richtung einer 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich oder den Erhalt der Jugendvertrauensräte. Auf Initiative des GLB hat sich die Wiener AK mit der Forderung, Arbeitsrecht auch an Schulen zu unterrichten, intensiv beschäftigt – damit Jugendliche, die zu arbeiten beginnen, einen ersten Überblick über ihre Rechte haben, um diese dann auch einfordern zu können. Die Anträge sind im Internet unter www.glb.at abrufbar.

Der GLB war auch immer eine kritische Stimme, wenn es darum ging, die Umsetzung beschlossener Anträge einzufordern, mit allen der AK zur Verfügung stehenden Mitteln. Auch aus diesem Grund sollte sich die Arbeiterkammer aus der sozialpartnerschaftlichen Umklammerung lösen und sich nur den Interessen ihrer Mitglieder verpflichtet fühlen. Mit seiner Kritik an der ohnehin nicht wirklich vorhandenen Sozialpartnerschaft unterscheidet sich der GLB jedenfalls deutlich von den großen Fraktionen in der Wiener Arbeiterkammer.

Vier Ansagen für die Zukunft

Robert Hobek , Betriebsrat und Zusteller bei der Post in Wien-Liesing, ist auch heuer wieder Spitzenkandidat des GLB bei der Wiener AK-Wahl. Der Kampf gegen die zunehmende soziale Kälte, gegen den immer stärker werdenden Rechtsextremismus, ist ihm ein Anliegen. Ebenso der Kampf gegen die Privatisierung sozialer Sicherungssysteme und für die Rückführung der Post und anderer wichtiger Dienstleistungen in öffentliches Eigentum. Weiters setzt er sich für eine deutliche Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich sowie für eine sechste Urlaubswoche für alle ein.

Rabiye Aslan , Kindergartenassistentin und neben dem GLB auch bei DIDF (Föderation demokratischer Arbeitervereine) aktiv gegen Nationalismus, Militarismus und Krieg, fordert, dass es endlich gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit geben muss.

Oliver Jonischkeit , ÖGB-Sekretär, möchte sich vor allem dem Thema Existenzsicherung und Mindestlohn widmen. Denn trotz Arbeit gleiten immer mehr Menschen in Richtung Armut ab. Armut macht krank und verkürzt das Leben. Sie arbeiten insbesondere in Niedriglohnbranchen, vor allem sind es Frauen – oft in unfreiwilliger Teilzeit, Leiharbeit oder geringfügiger Beschäftigung. Daher auch die Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn von 13 Euro pro Stunde.

Katrin Kubetschka ist Buchhändlerin und setzt sich neben der Forderung nach Erhalt des freien Sonntags im Handel und darüber hinaus generell kritisch mit dem Thema Lohnarbeit auseinander.

Ein breites Spektrum

Neben diesen vier Kandidat*innen kandidieren Patrick Kaiser (Krankenanstaltenverbund/KAV), Martina Höllisch (In Time Media Service), Gerhard Hauptmann (ÖHTB Wohnen), Barbara Buchacher-Kundi (Objekta), Ilker Güngör (CUBE.ART) und Sophie Apfler (Laske) auf den ersten zehn Plätzen.

Insgesamt kandidieren in Wien 20 Kolleginnen und Kollegen für den GLB, auf den ersten zehn Plätzen immerhin fünf Frauen. Erfreulich ist auch, dass heuer etliche junge Kolleginnen und Kollegen für den GLB kandidieren – immerhin acht der Kandidat*innen sind unter 30 Jahre alt. Alle gemeinsam decken mehrere Branchen ab – so kommen etliche aus den Bereichen Post, Handel, aus Spitälern, dem Hotel- und Gastgewerbe oder dem Sozialbereich.

Was den GLB von den meisten der 13 Listen, die bei der AK-Wahl antreten, unterscheidet ist unsere kritische Haltung zur Sozialpartnerschaft. Statt dieser nachzutrauern, soll die AK ihren Mitgliedern Mut machen, aktiv zu werden – und gemeinsam mit den Gewerkschaften für ihre Rechte zu kämpfen. Der GLB steht auch für internationale klassenorientierte Solidarität: Auch die Arbeiterkammer ist aufgefordert, hier im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv zu sein – über die Grenzen Österreichs hinaus.

Der GLB möchte auch in der kommenden Periode eine kritische Stimme aus dem Betrieb sein. Dazu muss er aber auch gewählt werden. In Wien mit der Listenbezeichnung „Gewerkschaftlicher Linksblock“ (Kommunisten, Linke Sozialisten, Parteilose) – GLB – Liste 8.

GLB Wien

von Glb Wien 23. Januar 2025
Überparteiliches Gedenken organisiert von Rassismusfreies Transdanubien - der GLB Wien ist dabei. Treffpunkt: Sonntag, 9.2.2025, 15:00 U1-Station Kagran, bei Gedenktafel der fünf gefallenen Schutzbündler (gegenüber Ströck)
von Glb Wien 13. Januar 2025
Buchpräsentation am So., den 16.2. ab 15h im Werkl im Goethehof, Schüttaustraße 1-39 (Rotes Gassenlokal) Moderation: Patrick Kaiser für den GLB Wien Buchbeschreibung: „Austrofaschismus und Februarkämpfe“ Bündis 12. Februar (Hg.), Bearbeitung: Markus Primus, Anna Rosenberg, Gerhard Wogritsch Böhlau, Wien 2025 442 Seiten, 37 Abbildungen Die Ära der austrofaschistischen Diktatur ist immer noch ein kontrovers diskutiertes Stück Geschichte. In dieser Publikation wird ein kritischer Blick auf diese Ära geworfen – unabhängig von den Parteiinteressen, die bis heute das Geschichtsbild dieser Zeit prägen. Dieser im Böhlau Verlag erscheinende Sammelband vereint eine Reihe aktueller Arbeiten renommierter Autor*innen und versteht sich als Beitrag zu einer umfassenden gesellschaftlichen und politischen Analyse von Austrofaschismus und Februarkämpfen 1934. Autor*innen aus verschiedenen Fachrichtungen – von den Pionier*innen der Austrofaschismusforschung bis hin zu teilweise bereits preisgekrönten jungen Forscher*innen – eröffnen neben historischen und politikwissenschaftlichen Blickwinkeln auch juristische und kulturelle. Regionale Ereignisse und Rahmenbedingungen werden ebenso berücksichtigt wie internationale bzw. bisher kaum behandelte Aspekte.
von Glb Wien 13. Januar 2025
12. Februar: „Tag des Aufstands gegen den Austrofaschismus“ Gedenken heißt kämpfen! - GLB Wien unterstützt die Gedenkdemo.
von Glb Wien 3. Dezember 2024
Trotz angekündigter Proteste haben sich die GÖD (Gewerkschaft Öffentlicher Dienst) und die Younion (ehemals Gewerkschaft der Gemeindebediensteten) kurzfristig auf einen fatalen Gehaltsabschluss für den öffentlichen Dienst geeinigt. Der Abschluss betrifft die Bundesbediensteten, aber auch Landes- und Gemeindebedienstete, da das Ergebnis meist übernommen wird. Reallohnverluste sind zementiert für die nächsten 2 Jahre.
Auf Kundgebungen in Linz und Wien haben hunderte Handelsangestellte, darunter viele Betriebsrät:inne
von Glb Wien 1. Dezember 2024
Auf Kundgebungen in Linz und Wien haben hunderte Handelsangestellte, darunter viele Betriebsrät:innen, unter dem Motto "Wir sind der Handel ! Wir haben eine faire Gehaltserhöhung verdient !"
von Glb Wien 26. November 2024
In der dritten Verhandlungsrunde der SWÖ-KV-Verhandlungen kam es zum Abschluss. Die Beschäftigten im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich erhalten 4 Prozent mehr Gehalt (bei einer rollierenden Inflation von 3,5 Prozent). Zuvor fanden von den Gewerkschaften GPA und vida organisierte Protestkundgebungen in Linz und Wien sowie eine dezentrale Aktion „6 Minuten für 6 Prozent“ statt. Daher ist es für viele Kolleg*innen überraschend und enttäuschend, dass nur drei Tage später ein so magerer Abschluss herauskommt. Über so wichtige Verbesserungen im Rahmenrecht wie Arbeitszeitverkürzung und die 6. Urlaubswoche konnte man gar nicht verhandeln. „Gemeinsam mit vielen anderen haben ich gestern gegen diesen Abschluss gestimmt. Die Gelderhöhung ist viel zu gering, denn die Preise und Mieten steigen zwar langsamer, aber sie sind noch immer viel zu hoch. Viele Kolleg*innen können sich das Leben nicht mehr leisten. Die Kolleg*innen waren streikbereit. Das man abgeschlossen hat ohne zu versuchen diese Kampfkraft zu nutzen ist bitter. Mit Streiks wäre mehr drinnen gewesen. Die lange Debatte vor der Abstimmung zum Abschluss und die vielen Gegenstimmen zeigen wie wichtig und richtig es gewesen wäre, den Abschluss in den Betrieben mit den Kolleg*innen zu besprechen und einer Urabstimmung zu unterziehen.“ Michael Gehmacher - GLB Betriebsrat im ASB - Mitglied im großen Verhandlungsteam des SWÖ-Kollektivvertrags Man bemerkt: Immerhin hat ein Drittel des Verhandlungsteams gegen den Abschluss gestimmt – dies zeigt schon große Zweifel und Kritik am Verhandlungsergebnis. Der GLB fordert eine Urabstimmung über den KV-Abschluss. Viele Kolleg*innen haben sich im Arbeitskampf engagiert, daher sollen sie auch mitbestimmen können. Die Gewerkschaftsführung hat den Arbeitskampf aufgegeben, bevor dieser richtig angefangen hat. Sie wird sich dadurch nur noch mehr Unmut der Beschäftigten an der Basis zuziehen. Gleichzeitig laufen die KV-Verhandlungen im Handel, die GÖD und die Younion stimmten fast zeitgleich einem noch schlechterem Abschluss (3,5 %) für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu. Noch im Laufen sind die KV-Verhandlungen der Handelsangestellten. Das derzeitige Händler:innen-Angebot von 3,1 und der GPA-Gegenforderung von 3,9 Prozent lassen auch nicht mehr erwarten. Was würde näherliegen, als diese Kämpfe zu verbinden?
von Glb Wien 22. November 2024
Für den GLB Wien nahm AK-Rat Patrick Kaiser an der 182. Vollversammlung teil, für den kurzfristig erkrankten Oliver Jonischkeit wurde Lukas Zwerina als Ersatzmitglied angelobt.
von Glb Wien 22. November 2024
GLB Wien, KPÖ Leopoldstadt&PolDi, MieterinnenInitiative und Werkl im Goethehof freuen sich, euch alle einzuladen, um zu plaudern, zu feiern und gemeinsam auf ein kämpferisches Jahr anzustoßen! Jahresabschlussfeier: Fr, 6.12. ab 18h im Werkl im Goeth ehof (Schüttaustraße 1-39) Seid dabei, feiert mit! Für Verpflegung ist gesorgt und auch für Getränke. Spenden fürs Werkl sind natürlich gerne gesehen.
von Glb Wien 14. November 2024
Derzeit finden die Gehaltsverhandlungen im SWÖ (Sozialwirtschaft Österreich), die Angebote der Arbeitgeber:innenseite sind inaktzeptabel. Arbeitsdruck und Personalengpässe belasten uns enorm. Die Preise von Wohnen, bei Strom, Heizen und Treibstoffen, sowie bei wichtigen Lebensmitteln sind weiterhin hoch. Von diesem hohen Niveau ausgehend steigen die Lebenshaltungskosten weiter. Indes ist der Sozialbereich im Vergleich zum Durchschnittsverdienst um 20% unterbezahlt. Kolleg:innen der unteren Verwendungsgruppen und Kolleg:innen in Teilzeit sind dadurch von Armut bedroht. Das Gehaltsplus des letzten KV-Abschlusses konnte die gestiegenen Lebenshaltungskosten bei Weitem nicht abfedern. Die mangelnde Kampfbereitschaft der Gewerkschaftsführung hat viele Kolleg:innen stark enttäuscht. Die Mehrheit im Verhandlungsteam beschloss eine Forderung von 6,1 % mehr Gehalt. Damit droht den Beschäftigten der unteren Verwendungsgruppen ein deutlicher Reallohnverlust. Kürzere Normalarbeitszeiten und höhere Löhne würden die Arbeit in den Sozialberufen und in der Pflege zudem attraktiver machen. Wesentlich mehr Menschen wären dann bereit, im Sozialbereich zu arbeiten. Deshalb ist es entscheidend, zu mobilisieren. Wenn GPA und vida einen guten Abschluss für alle Kolleg:innen erreichen wollen, muss es in einer möglichst frühen Phase der Verhandlungen Aktionen, Warnstreiks und Streiks geben. Diese sollten gemeinsam, bundesweit und gleichzeitig stattfinden. Michael Gehmacher, GLB-Vertreter im Großen Verhandlungsteam: „Der GLB hat konsequent gegen schlechte Abschlüsse gestimmt. Wir als GLB werden uns an allen ernsthaften Versuchen, für einen guten Abschluss zu kämpfen, aktiv und solidarisch beteiligen.“ 
von Glb Wien 8. November 2024
Die noch amtierende Bundesregierung ignoriert die Forderung nach Gehaltsverhandlungen für die wichtigen Berufe der Daseinsvorsorge. Eine Nulllohnrunde mit massiven Reallohnverlusten ist zu befürchten. Erste Protestaktionen sind bereits geplant, diese müssen aber noch viel weiter gehen.
Weitere Beiträge
Share by: