Nach über zehn Jahren, in denen er sich mit ganzer Kraft als AK-Rat des GLB für die Interessen der Beschäftigten eingesetzt hat, hat Robert Hobek die Pension erreicht und scheidet daher aus der Vollversammlung der Wiener AK aus. Weit über die eigene Fraktion hinaus hat er sich große Anerkennung erworben, wurden seine Initiativen und sein Einsatz geschätzt. Als neue AK-Rätin des GLB wurde die Kindergartenassistentin Rabiya Aslan angelobt.
Rabiya Aslan forderte in ihrem Beitrag, gemeinsam zu kämpfen – egal welcher Volksgruppe jemand angehört. Kapitalisten beuten uns alle aus – egal welche Muttersprache wir haben. Es wird auch Zeit, endlich durchzusetzen, dass es gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit gibt.
Der zweite GLB-AK-Wien-Rat Oliver Jonischkeit (GLB) setzte sich für eine deutliche Arbeitszeitverkürzung in Richtung einer 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich und die Rücknahme der jüngsten Regelungen zur 60-Stunden-Woche bzw. zum 12-Stunden-Tag ein. Den immer wieder kehrenden Wünschen von Einkaufszentren und Tourismusverbänden, die Sonntagsöffnung im Handel zu ermöglichen, erteilte er eine Absage mit der Empfehlung, die aktuelle Kampagne der Sonntagsallianz unter www.meinsonntag.plus zu unterstützen.
Jonischkeit sprach sich weiters für mehr Personal in den Wiener Gemeindespitälern durch einen fairen Personalschlüssel aus und appellierte vergebens an die FSG, einen entsprechenden Antrag – dem alle anderen Fraktionen ihre Zustimmung gaben – nicht abzulehnen. Abschließend erfolgte der Aufruf, über alle Fraktionsgrenzen hinweg dafür zu kämpfen, dass das Hanusch-Spital auch künftig bei der Krankenkasse verbleibt.
AK-Ökonom Markus Marterbauer wies in seinem Referat bei der 173. Vollversammlung auf die Notwendigkeit guter KV-Abschlüsse hin – notwendig sind weiters Investitionen u.a. in den öffentlichen Verkehr, aber ebenso in soziale Dienstleistungen, Arbeitszeitverkürzung statt Senkung der Körperschaftssteuer u.v.m.
Daran knüpfte auch AK-Präsidentin Renate Anderl an, die sich u.a. für die sechste Urlaubswoche für alle und eine generelle Arbeitszeitverkürzung einsetzte. Vermutlich unvermeidbar der Appell an die „Sozialpartner“ nach Dialog und Zusammenarbeit.
Eine große Solidaritätsbekundung und einen gemeinsamen Antrag, dem fast alle Fraktionen und Gruppen in der AK zustimmten, gab es für die Freilassung von Kollegin Mülkiye, Österreicherin und Wiener AK-Mitglied, die in der Türkei verhaftet wurde – mit der Begründung, sie habe vor einigen Jahren in Österreich (!) an einer Demonstration teilgenommen.
Unsere Anträge im Wortlaut und mit Kommentar werden wir in den nächsten Tagen veröffentlichen. Stay tuned!