Personalvertretungswahlen in Wien - fatales Ergebnis im öffentlichen Dienst

Glb Wien • 26. Mai 2024

Im April 24 fanden Personalvertretungs- und Gewerkschaftswahlen bei den Gemeindebediensteten der Stadt Wien statt. Von den in etwa 73.000 Wahlberechtigten waren rund 31.000 in städtischen Krankenhäusern und Pflegeheimen beschäftigt. Die oppositionellen Bewegungen haben verloren, die Mehrheitsfraktion der FSG hat massiv dazu gewonnen. Der Stillstand bei den Bedingungen für die Berufe der Daseinsvorsorge ist damit zementiert. Wie konnte es dazu kommen?

Die Stadt Wien ist der größte Arbeitgeber in Wien und mehr als 7% der unselbstständig Beschäftigten arbeiten dort. Bei den Personalvertretungswahlen werden - analog zu den Betriebsratswahlen in privat geführten Betrieben - die Vertreter:innen der Beschäftigten gewählt.


Neben den einzelnen Dienststellen sind die Wahlen in verschiedene Hauptgruppen unterteilt. Diese sind:

  • HG I: Magistrat Stadt Wien inkl. Bildungspersonal etc.
  • HG II: WiGeV (Wiener Gesundheitsverbund - Krankenanstalten und Pflegeheime)
  • HG III: MA 31 Wiener Wasser, MA 44 Bäder Stadt Wien, MA 48 Abfallwirtschaft, sowie Friedhöfe Wien
  • HG IV: Wiener Stadtwerke, Wiener Linien, Bestattung Wien
  • HG V: Energie Wien
  • HG VI: Wiener Netze
  • HG VII: Pensionistinnen
  • HG VIII: Kunst, Medien, Sport, freie Berufe


Die Gremien gliedern sich bei der Personalvertretung in Dienststellenausschuss direkt im Betrieb, Hauptausschuss sowie Zentralausschuss. Bei der Gewerkschaft in Gewerkschaftsausschuss, Hauptgruppenausschuss sowie Landesvorstand und -konferenz. Wer sich ab jetzt noch auskennt - Chapeau! Heikle Themen werden von unten nach oben weitergereicht, wo dann eine FSG-Mehrheit sitzt, die mit Parteigenoss:innen im Rathaus verhandelt. Die Fraktion ist dabei wichtig, gewählte Organe abseits der Mehrheitsfraktion werden nicht gehört.


Personalvertreter:innen haben meist weniger Rechte als Betriebsräte - so haben sie keine Möglichkeit bei strategischen Entscheidungen der Betriebsführung Einsicht zu nehmen. Sie dürfen nur die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen überwachen.


Die Verhandlungen über die Bedienstetenordnung, die als Gesetz den Kollektivverträgen entspricht, finden im kleinen Kreis statt. Vertreter:innen in den Dienststellenausschüssen, möglicherweise abgesehen von den FSG-Fraktionierten, bekommen wenig Informationen. Teilweise wissen Vorgesetzte mehr über den aktuellen Verhandlungsstand als die gewählten Vertreter:innen im Betrieb. În Wien verhandeln schlussendlich FSG-Funktionär:innen mit SPÖ-Landespolitiker:innen über die Ausgestaltung der Arbeitsverhältnisse. Die FSG betrachtet die öffentlichen Betriebe in Wien nach wie vor als ihr Eigentum. Pünktlich zur Wahl hat die Younion (die ehemalige Gewerkschaft der Gemeindebediensteten) ein paar schon längst überfällige Zuckerl aus dem Sackerl gezaubert: So gibt es für alle Beschäftigten ein Gratis-Jahresticket für die Wiener Linien, Einspringdienste in der Pflege werden besser entlohnt sowie Zulagen erhöht.


Allgemeines Ergebnis


Von den 73.000 Wahlberechtigten sind vor allem die Beschäftigten in Hauptgruppe I und Hauptgruppe II interessant. Sie machen 87 Prozent der Wahlberechtigten aus. Die anderen Hauptgruppen sind damit eher von marginalem Interesse und vor allem lokale Besonderheiten machen Sinn.


Die Hauptgruppe I umfasst vor allem die Beschäftigten in der Verwaltung und im pädagogischen Bereich, die Hauptgruppe II die Beschäftigten der WiGeV - also der Wiener Krankenanstalten und Pflegeheime. Bei den Wiener Linien mit den öffentlichen Verkehrsbetrieben ist die Ausgliederung mittlerweile so weit fortgeschritten, dass in der Hauptgruppe IV nur mehr rund 8.000 Beschäftigte wahlberechtigt waren, das sind deutlich weniger als 2015.


Die Hauptgruppe I


In der Hauptgruppe I (Magistrat), also in der Stadtverwaltung (und Kindergärten usw.) konnte die FSG weiterhin die absolute Mehrheit verteidigen. Mit einem Plus von 3,25% sogar mit Stimmengewinnen bei einer von 30.000 auf 33.000 gestiegener Beschäftigungszahl aber geringerer Wahlbeteiligung (65 auf 60%). In der Verwaltung wurden also in den letzten fünf Jahren zehn Prozent mehr Beschäftigte aufgenommen. Diese wählen aber nicht alle die FSG, auch wenn diese Jobs oft parteipolitisch motiviert sind. Insgesamt kann man sagen: In der Verwaltung gibt es scheinbar wenig Kritik, aber die Wahlbeteiligung ist deutlich gesunken. Eine hohe Anzahl an Listen ist angetreten. Das Phänomen ist ähnlich wie bei den AK-Wahlen. Die größte Oppositionsbewegung - die der AUGE kritisch nahestehende KIV/UG hat ein Drittel ihrer Stimmen verloren, während eine FSG-nahe Liste SoFair-FSG diese Verluste auffangen konnte. Diese Liste will weiterhin in der FSG bleiben, aber deutlich mehr Transparenz und Mitarbeiter:innen-nähe vermitteln. Es wird spannend sein, wie diese Liste dies in der eigenen Fraktion deutlich machen kann.


Die Hauptgruppe II


Auch im Wiener Gesundheitsverbund (WiGeV) konnte die FSG deutlich zulegen. Dies bei einer auf 43% gesunkenen Wahlbeteiligung. Vor der letzten Wahl hatte die sogenannte "Optierungsbewegung" mit Kämpfen um Verbesserungen im Dienstrecht Oppositionslisten in den einzelnen Spitälern Auftrieb gegeben. Nach einem engagierten Start mit widerständigen Anträgen in den Gewerkschaftsausschüssen der einzelnen Krankenhäuser z.B. für mehr Personal, Arbeitszeitverkürzung, etc. wurden immer mehr Anträge im Instanzenweg abgelehnt, da es eine klare Mehrheit der FSG nach oben hin gibt.


Aber: Während die Beschäftigten in der Verwaltung etc. deutlich gestiegen sind, gibt es in Wien eine Stagnation bei den Beschäftigten in der Pflege und im ärztlichen Bereich. In der Pflege sind sogar weniger Beschäftigte als 2019 tätig, bei einem deutlichen Bevölkerungswachstum.


Bemerkenswert ist auch, dass im Pflegebereich nur 36% der Beschäftigten zur Wahl gegangen sind. Hier hat die Opposition deutlich versagt, eine Veränderung der prekären Arbeitsbedingungen auch in eine demokratische Unmutsäußerung zu kanalisieren. Bessere Bezahlung löst das Problem der Unterbesetzung in der Pflege nicht. Es gibt keine Debatte über verbindliche Personalschlüssel, diese werden nach wie vor von den Vorgesetzten festgelegt. Die Mehrheit der Personalvertretung schweigt dazu.


Klinikum Ottakring


Im Klinikum Ottakring kandidiert seit 2019 eine basisdemokratisch orientierte Initiative unter dem Namen Solidarität als Liste. Nach dem ersten Erfolg mit 5 Mandaten ohne die Mehrheit der FSG brechen zu können, wurde ein weiterer Erfolg jedoch verpasst. Nun bleibt es bei 3 Mandaten, während die Liste MUT (angeblich mit zum Teil abenteuerlichen Versprechungen wie Dienstplanbevorzugung, wenn man dabei ist und absolutem Kündigungsschutz für alle, die irgendwie bei der Liste dabei sind) punkten konnte.


Klinikum Floridsdorf


Im Klinikum Floridsdorf gab es nach der letzten Wahl 2019 eine Oppositionsmehrheit aus KIV, FCG, Ärzteliste und Liste Solidarität. Bei der Liste Solidarität waren maßgeblich Aktivist:innen des GLB dabei. In den letzten 5 Jahren konnten viele Initiativen für mehr Personal auf verschiedenen Stationen erreicht werden. Nun wurde als gemeinsame Liste von Solidarität und KIV kandidiert, mit dem Ziel, mindestens ein Drittel der Stimmen zu erreichen, um einen Beisitz in der Personalvertretung und damit auch mehr Informationen zu bekommen. Bei der jetzigen Wahl hat die FSG wieder die absolute Mehrheit erreicht, mit 14 Mandaten weit vor der Opposition aus diesmal 2 Mandaten Ärzteliste und 4 Mandaten KIV (gemeinsam mit Solidarität). GLB-Landesvorsitzender Patrick Kaiser hat einen Sitz erhalten, ein weiterer GLB-Aktivist ist mit Platz 5 leider nur Ersatzmandatar. Nun liegt es auch an uns, eine GLB-KPÖ-Präsenz in diesem Klinikum mit fast 3.000 Beschäftigten zu verankern und damit weitreichende Verbesserungen für die Beschäftigten zu erreichen.


Gewerkschaftswahlen


Eine Besonderheit im öffentlichen Dienst sind die parallel zu den Personalratswahlen stattfindenden Gewerkschaftswahlen. Dabei werden Fraktionen gewählt und nicht, wie bei den anderen Gewerkschaften, die Basis der Betriebsräte delegiert. Dieses System begünstigt die Mehrheitsfraktion, da es natürlich leichter ist, eine absolute Mehrheit zu erreichen, und schränkt die Mitbestimmung alternativer Listen ein. Das Ergebnis: Die Liste Solidarität als basisdemokratische Initiative ist drittstärkste Fraktion, aber nur mit 4,14 % geeworden. Für den GLB bedeutet dies, dass man gemeinsam auch in den höheren Gremien der hierarchisch organisierten Younion kleine Erfolge erzielen kann. Kritische Stimmen sind notwendig, Veränderungen können nur durch deutlichen Widerstand erreicht werden!


GLB bei den PV-Wahlen


Der GLB war bei diesen Wahlen nur sehr marginal vertreten. Das muss sich ändern. Ein gemeinsames Auftreten wie z.B. mit "Pflege in Bewegung" der KPÖ inklusive Vertretung in den Krankenanstalten ist notwendig und sinnvoll. Die oppositionellen Kräfte haben bei diesen Wahlen massiv verloren und die arbeitgebernahe FSG hat massiv gewonnen und damit ihre Deutungshoheit zementiert. Die oppositionellen Kräfte wurden teilweise marginalisiert oder sind an ihrer eigenen Anbiederung gescheitert. Wir werden dran bleiben und versuchen, eine gemeinsame Bewegung der Gesundheitsberufe für bessere Bedingungen voranzutreiben. Geplant sind Stammtische und Verteilaktionen.


Conclusio


Dank finanzieller Wahlzuckerl konnte die FSG bei den Personalvertretungswahlen große Gewinne einfahren. Die Arbeitsbedingungen z.B. in der Pflege wurden in den letzten 5 Jahren kaum thematisiert. Erst kürzlich wurde bekannt, dass das Pflegepersonal in den öffentlichen Wiener Spitälern trotz massiven Bevölkerungswachstums seit Jahren abgebaut wird. Eine linke Alternative muss die prekären Arbeitsbedingungen thematisieren, die nicht durch "Schmerzensgeld" in Form höherer Löhne beseitigt werden können. Damit die Beschäftigten bis zur Rente durchhalten und nicht nach wenigen Jahren ausgebrannt aus dem Beruf ausscheiden. Eine geringere Wahlbeteiligung in der Pflege zeigt, dass es so etwas braucht.
 
Wir müssen jetzt gemeinsam für eine kommunistische Alternative eintreten, damit die Daseinsvorsorge politisch besser organisiert wird.


GLB Wien

von Glb Wien 3. April 2025
Nach einer Demonstration mit 100.000 Teilnehmer:innen war dies ein weiteres deutliches Warnzeichen gegen geplante Verschlechterungen der belgischen Regierung bei den Pensionen, bei Nacht- und Wochenendzuschlägen und mehr. Während die Regierung behauptet, kein Geld zu haben, werden Milliarden für Aufrüstung und Krieg ausgegeben. GLB-Bundessekretär und WGB-Europasekretariatsmitglied Oliver Jonischkeit überbrachte beim Besuch von Streikposten im Cargobereich des Flughafens, in der Energieversorgung und einem Großbetrieb der Lebensmittelindustrie die Solidarität des Gewerkschaftlichen Linksblocks und des Weltgewerkschaftsbundes. Dieser fordert auch von der EU ein sofortiges Ende der massiven Aufrüstung. Der Kampf in Belgien geht weiter – bereits für den 29. April rufen die Gewerkschaften zu einem neuen nationalen Aktionstag auf.
von Glb Wien 3. April 2025
Gemeinsam mit vielen Mitgliedern wurde ein Resümee über die letzten Jahre gezogen, sowie die Weichen für die Zukunft mit einer fortschrittlichen Orientierung unserer linken Gewerkschaftsfraktion und unseren Arbeiterkammerrät:innen gestellt. Alle Gewerkschaftsmitglieder, die auch beim GLB Mitglied sind, durften teilnehmen und wählen. Als Landesvorsitzender wurde Patrick Kaiser (AK-Rat für den GLB, Personalvertreter im WiGeV sowie beruflich Intensivkrankenpfleger) bei 13 stimmberechtigten Teilnehmer:innen einstimmig im Amt bestätigt. Auch Kassierin Sophie Apfler wurde wieder gewählt und wird ihre Tätigkeit gerne weiter ausführen. Ebenso wurde die neue Landesleitung gewählt. Die Ergebnisse reichen von 93% (also eine Streichung) bis einstimmig. Die neue Landesleitung besteht somit aus: - Patrick Kaiser (Landesvorsitzender) - Sophie Apfler BA (Kassierin und Handelsmitarbeiterin sowie Kultur- und Sozialanthropologin) - Paul Czermak (Betriebsrat ASB sowie GLB-GPA Vorsitzender) - Verena Rauch (Bürokauffrau, Sozialbetreuerin) - Oliver Jonischkeit (GPA-Bundesvorstandsmitglied, AK-Rat, GLB-Bundessekretär) - Christoph Haill (Mietrechtsberater) Die Kontrolle nehmen Anil Deniz Nergiz (öffentlich Bediensteter) und Bernhard Kubicek (Betriebsrat AIT) wahr. Bei einer Klausur wurde auch ein Klima- und Umweltprogramm entworfen. Dieses wurde als Antrag einstimmig angenommen und soll weiter verbessert werden. Ziel ist eine umfassende gewerkschaftliche Perspektive auf notwendige gesellschaftliche Veränderungen der Lohnarbeit hin zu ökologisch sinnvoller Verfügung über die Produktionsmittel. Im Rahmen der Landeskonferenz bedankten wir uns herzlich für die langjährige Arbeit von Michi Broz in wichtigen Positionen. Er konnte leider aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich teilnehmen. Wir freuen uns sehr ihn als Pensionist:innenbeauftragter weiter im Team des GLB Wien dabei zu haben! Gemeinsam für weitere kämpferische drei Jahre!
von Glb Wien 23. Februar 2025
Wir stehen an der Seite der Beschäftigten, die für ihre Interessen und Rechte kämpfen und streiken. Auch die vierte KV-Verhandlungsrunde für die 12.000 Beschäftigten der privaten Busunternehmen brachte keine Einigung. Die Arbeitgeber:innen wollten keine spürbaren Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Buslenker:innen. Deshalb fand am Morgen des 20.2.2025 ein Warnstreik getragen von Gewerkschaftsmitglieder der vida, gemeinsam mit Klimaaktivist:innen an mehreren Stützpunkten in ganz Österreich statt.
von Glb Wien 23. Januar 2025
Überparteiliches Gedenken organisiert von Rassismusfreies Transdanubien - der GLB Wien ist dabei. Treffpunkt: Sonntag, 9.2.2025, 15:00 U1-Station Kagran, bei Gedenktafel der fünf gefallenen Schutzbündler (gegenüber Ströck)
von Glb Wien 13. Januar 2025
Buchpräsentation am So., den 16.2. ab 15h im Werkl im Goethehof, Schüttaustraße 1-39 (Rotes Gassenlokal) Moderation: Patrick Kaiser für den GLB Wien Buchbeschreibung: „Austrofaschismus und Februarkämpfe“ Bündis 12. Februar (Hg.), Bearbeitung: Markus Primus, Anna Rosenberg, Gerhard Wogritsch Böhlau, Wien 2025 442 Seiten, 37 Abbildungen Die Ära der austrofaschistischen Diktatur ist immer noch ein kontrovers diskutiertes Stück Geschichte. In dieser Publikation wird ein kritischer Blick auf diese Ära geworfen – unabhängig von den Parteiinteressen, die bis heute das Geschichtsbild dieser Zeit prägen. Dieser im Böhlau Verlag erscheinende Sammelband vereint eine Reihe aktueller Arbeiten renommierter Autor*innen und versteht sich als Beitrag zu einer umfassenden gesellschaftlichen und politischen Analyse von Austrofaschismus und Februarkämpfen 1934. Autor*innen aus verschiedenen Fachrichtungen – von den Pionier*innen der Austrofaschismusforschung bis hin zu teilweise bereits preisgekrönten jungen Forscher*innen – eröffnen neben historischen und politikwissenschaftlichen Blickwinkeln auch juristische und kulturelle. Regionale Ereignisse und Rahmenbedingungen werden ebenso berücksichtigt wie internationale bzw. bisher kaum behandelte Aspekte.
von Glb Wien 13. Januar 2025
12. Februar: „Tag des Aufstands gegen den Austrofaschismus“ Gedenken heißt kämpfen! - GLB Wien unterstützt die Gedenkdemo.
von Glb Wien 3. Dezember 2024
Trotz angekündigter Proteste haben sich die GÖD (Gewerkschaft Öffentlicher Dienst) und die Younion (ehemals Gewerkschaft der Gemeindebediensteten) kurzfristig auf einen fatalen Gehaltsabschluss für den öffentlichen Dienst geeinigt. Der Abschluss betrifft die Bundesbediensteten, aber auch Landes- und Gemeindebedienstete, da das Ergebnis meist übernommen wird. Reallohnverluste sind zementiert für die nächsten 2 Jahre.
Auf Kundgebungen in Linz und Wien haben hunderte Handelsangestellte, darunter viele Betriebsrät:inne
von Glb Wien 1. Dezember 2024
Auf Kundgebungen in Linz und Wien haben hunderte Handelsangestellte, darunter viele Betriebsrät:innen, unter dem Motto "Wir sind der Handel ! Wir haben eine faire Gehaltserhöhung verdient !"
von Glb Wien 26. November 2024
In der dritten Verhandlungsrunde der SWÖ-KV-Verhandlungen kam es zum Abschluss. Die Beschäftigten im privaten Sozial- und Gesundheitsbereich erhalten 4 Prozent mehr Gehalt (bei einer rollierenden Inflation von 3,5 Prozent). Zuvor fanden von den Gewerkschaften GPA und vida organisierte Protestkundgebungen in Linz und Wien sowie eine dezentrale Aktion „6 Minuten für 6 Prozent“ statt. Daher ist es für viele Kolleg*innen überraschend und enttäuschend, dass nur drei Tage später ein so magerer Abschluss herauskommt. Über so wichtige Verbesserungen im Rahmenrecht wie Arbeitszeitverkürzung und die 6. Urlaubswoche konnte man gar nicht verhandeln. „Gemeinsam mit vielen anderen haben ich gestern gegen diesen Abschluss gestimmt. Die Gelderhöhung ist viel zu gering, denn die Preise und Mieten steigen zwar langsamer, aber sie sind noch immer viel zu hoch. Viele Kolleg*innen können sich das Leben nicht mehr leisten. Die Kolleg*innen waren streikbereit. Das man abgeschlossen hat ohne zu versuchen diese Kampfkraft zu nutzen ist bitter. Mit Streiks wäre mehr drinnen gewesen. Die lange Debatte vor der Abstimmung zum Abschluss und die vielen Gegenstimmen zeigen wie wichtig und richtig es gewesen wäre, den Abschluss in den Betrieben mit den Kolleg*innen zu besprechen und einer Urabstimmung zu unterziehen.“ Michael Gehmacher - GLB Betriebsrat im ASB - Mitglied im großen Verhandlungsteam des SWÖ-Kollektivvertrags Man bemerkt: Immerhin hat ein Drittel des Verhandlungsteams gegen den Abschluss gestimmt – dies zeigt schon große Zweifel und Kritik am Verhandlungsergebnis. Der GLB fordert eine Urabstimmung über den KV-Abschluss. Viele Kolleg*innen haben sich im Arbeitskampf engagiert, daher sollen sie auch mitbestimmen können. Die Gewerkschaftsführung hat den Arbeitskampf aufgegeben, bevor dieser richtig angefangen hat. Sie wird sich dadurch nur noch mehr Unmut der Beschäftigten an der Basis zuziehen. Gleichzeitig laufen die KV-Verhandlungen im Handel, die GÖD und die Younion stimmten fast zeitgleich einem noch schlechterem Abschluss (3,5 %) für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu. Noch im Laufen sind die KV-Verhandlungen der Handelsangestellten. Das derzeitige Händler:innen-Angebot von 3,1 und der GPA-Gegenforderung von 3,9 Prozent lassen auch nicht mehr erwarten. Was würde näherliegen, als diese Kämpfe zu verbinden?
von Glb Wien 22. November 2024
Für den GLB Wien nahm AK-Rat Patrick Kaiser an der 182. Vollversammlung teil, für den kurzfristig erkrankten Oliver Jonischkeit wurde Lukas Zwerina als Ersatzmitglied angelobt.
Weitere Beiträge